Foto: Jan Will/IQST
Das Land fördert den Aufbau einer Graduiertenschule für Quantentechnologie mit 4,7 Millionen Euro. Das Angebot steht Nachwuchsforschenden aus ganz Baden-Württemberg offen und stärkt insbesondere den Innovationscampus QuantumBW sowie die Verbindung zur Industrie.
Die Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften ist ein zentrales Handlungsfeld der baden-württembergischen Quantenstrategie. Das Land fördert daher den Aufbau einer Graduiertenschule in der Zukunftsdisziplin Quantentechnologie mit 4,7 Millionen Euro. Die neue Graduiertenschule wird insbesondere den Innovationscampus QuantumBW stärken und den Austausch der Landesuniversitäten untereinander sowie mit der Industrie fördern. Die Leitung liegt beim Center for Integrated Quantum Science and Technology (IQST).
„Die Quantentechnologie bietet ungeahnte Möglichkeiten – vom hochleistungsfähigen Quantencomputer über ultrasensible Sensoren bis zur Navigation im Weltall. Damit der Sprung von der Theorie in die Praxis gelingt, brauchen wir hervorragend ausgebildete Fachkräfte für Wissenschaft und Wirtschaft. Die neue Graduiertenschule mit zehn Promotionsstellen hebt unseren Innovationscampus QuantumBW auf die nächste Ebene und stärkt den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg weiter“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.
Transfer von der Wissenschaft in die Anwendung
Für zunächst vier Jahre finanziert das Wissenschaftsministerium die zehn Promotionsstellen an der IQST‑Graduiertenschule @QuantumBW. Graduiertenschulen ermöglichen eine strukturierte Promotion – oftmals mit zusätzlichen Seminar- und Betreuungsangeboten. Die neue Einrichtung ist nicht auf einen Standort begrenzt, sondern steht Nachwuchsforschenden aller baden-württembergischer Universitäten offen. Jedes Promotionsprojekt wird von einer Forschungseinrichtung geleitet und von mindestens einem Industriepartner begleitet. Dieses Modell fördert sowohl den Transfer von der Wissenschaft in die Praxis als auch die Anbindung der Industrie an die universitäre Forschung.
„Innerhalb der Graduiertenschule unterstützen wir Projekte, die die Lücke zwischen Grundlagenforschung und Technologieentwicklung schließen. Dabei handelt es sich um Vorhaben mit hohem technologischem Potenzial, die sich aber noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden. So schaffen wir die Anbindung an die Praxis“, sagte Prof. Dr. Stefanie Barz, die Koordinatorin der Graduiertenschule.
IQST bündelt Kompetenzen für die Grundlagenforschung
Im IQST bündeln Forschende aus Stuttgart und Ulm, zusammen mit Partnern aus ganz Baden-Württemberg, seit vielen Jahren ihre Kompetenzen für die Grundlagenforschung und die anwendungsorientierte Forschung im Bereich Quantentechnologie. Ein besonderer Fokus des IQST liegt auf der Ausbildung von Promovierenden. Die neue Graduiertenschule bringt diese etablierten Strukturen mit dem Innovationscampus QuantumBW zusammen. Forschungsfelder, die innerhalb der IQST-Graduiertenschule @QuantumBW hauptsächlich bearbeitet werden sollen sind:
- Quantensensorik und -metrologie
- Quantencomputing und Quanteninformatik
- Integrierte Quantentechnologien, integrierte Quantenphotonik und Quantenmaterialien
- Quantennetzwerke
Darüber hinaus werden Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen zu Themen wie Transfer, Gründung oder Intellectual Property (IP) angeboten. Diese Fortbildungen stehen auch Promovierenden anderer Quanteninitiativen im Land offen. Auf diese Weise sollen das Promovierenden-Netzwerk und die Quanten-Community in Baden-Württemberg weiterwachsen. Die Ausschreibung der Projekte wird im Juli 2024 veröffentlicht, sodass die zehn Promotionsprojekte im Oktober 2024 starten können.
QuantumBW
Mit Unterstützung des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums und des Wirtschaftsministeriums haben sich im April 2023 Global Player aus der Wirtschaft mit Universitäten und Forschungseinrichtungen zum Innovationscampus QuantumBW zusammengeschlossen. Damit baut QuantumBW auf einem bestehenden und erfolgreichen Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft auf.
Mit QuantumBW schafft das Land eine übergreifende Dachmarke, die bestehende Netzwerke weiter stärkt und international noch sichtbarer macht. Für den Aufbau von QuantumBW und zur Bündelung vorhandener Kompetenzen stellt das Land für den Zeitraum 2023 bis 2027 zunächst rund 32 Millionen Euro bereit. Damit können kurz- bis mittelfristig wichtige Struktur- und Vernetzungsmaßnahmen der Quanten-Community in Baden-Württemberg angeschoben werden. Die strategischen Zielsetzungen und Handlungsfelder von QuantumBW sind in der baden-württembergischen Quantenstrategie veröffentlicht und zusammengefasst. Als zentraler Anlaufpunkt dient die QuantumBW-Geschäftsstelle, die Akteure und Standorte strategisch vernetzt und koordinierend wirkt.
Zentrum für Integrierte Quantenwissenschaften und -technologie
Das Center for Integrated Quantum Science and Technology (IQST) hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2014 – mit Unterstützung und finanzieller Förderung der Carl-Zeiss-Stiftung, der Universitäten Stuttgart und Ulm sowie des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums – als eine der führenden Forschungseinrichtungen im Bereich Quantentechnologie etabliert. Ursprünglich als gemeinsames Zentrum der der Universitäten Stuttgart und Ulm sowie des Stuttgarter Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung gegründet, umfasst das IQST nun interdisziplinär Forschende aus ganz Baden-Württemberg. Diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bündeln ihre Kompetenzen und tragen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung mit weiteren Partnern im Land in die Praxis. Anwendungsmöglichkeiten reichen vom Quantencomputing über die Quantensensorik bis zur Quantenkommunikation.
In Stuttgart wird insbesondere die Zusammenarbeit von Physik, Ingenieurwissenschaft und Informatik vorangetrieben, während in Ulm die Quantenbiowissenschaften und beispielsweise Quantensensoren für medizinische Anwendungen im Fokus stehen. Kooperationen mit Partnern aus der Industrie bilden die Grundlage, um die Forschungsergebnisse in technische Anwendungen zu überführen. Ein wichtiger Baustein des IQST ist die Nachwuchsförderung.
Kein anderes deutsches Bundesland bietet eine derartige Vielfalt an Hochschulen:
Baden-Württemberg bietet mit seiner differenzierten Hochschullandschaft eine Fülle von Studienmöglichkeiten.
Die Studierenden haben die Wahl zwischen
- Universitäten,
- Pädagogischen Hochschulen,
- Kunst- und Musikhochschulen,
- Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie der
- Dualen Hochschule
mit jeweils unterschiedlichen Fächerprofilen und Studienzielen.
Forschung und Lehre an den Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen) und Pädagogischen Hochschulen haben hohe Qualität und z.T. internationalen Rang.
Allein vier der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland befinden sich in Baden-Württemberg. Die Kunst- und Musikhochschulen des Landes genießen hohes Ansehen und üben große Anziehungskraft auf Talente aus der ganzen Welt aus.
Baden-Württemberg beheimatet so viele staatliche Hochschulen wie kein anderes Land in der Bundesrepublik und hat zugleich mit sechs verschiedenen Hochschularten das am stärksten ausdifferenzierte Hochschulsystem, um passgenau den Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft entsprechen zu können:
- 9 Landesuniversitäten,
- 21 Hochschulen für angewandte Wissenschaften,
- die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit 9 Standorten,
- 6 Pädagogische Hochschulen,
- 5 Musik- und 3 Kunsthochschulen,
- 25 staatlich anerkannte private und kirchliche Hochschulen,
- zwei Hochschulen des Bundes sowie
- die Akademie für Darstellende Kunst,
- die Filmakademie und
- die Popakademie.
Die Allensbach Hochschule:
Die Allensbach Hochschule ist eine staatlich anerkannte Hochschule des Bundeslandes Baden-Württemberg und bietet verschiedene berufsbegleitende Bachelor- und Masterprogramme im Bereich der Wirtschaftswissenschaften an.
Die Studiengänge der Allensbach Hochschule sind durch die Akkreditierungsagentur ZEvA akkreditiert und als Fernstudiengänge konzipiert.
Alle Studiengänge sind zusätzlich von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zugelassen.
Die Allensbach Hochschule hat sich voll der Digitalisierung verschrieben und setzt bei ihren Programmen auf vollständig online-basierte Vorlesungen, die in geschützten Räumen stattfinden und aufgezeichnet werden.
Das digitale Lernen wird durch didaktisch hochwertig aufbereitete Studienmaterialien unterstützt, welche die Studierenden in ihrem eigenen Lerntempo bearbeiten können.
Bei Fragen steht jederzeit ein/e Tutor/in oder Dozent/in zur Verfügung.
Neben der Lehre spielt die Forschung an der Allensbach Hochschule eine wichtige Rolle.
So richtet die Hochschule beispielsweise jährlich das Bodensee-Forum zu den Themen Krise, Sanierung und Turnaround aus und gibt die wissenschaftliche Fachzeitschrift „Zeitschrift für Interdisziplinäre Ökonomische Forschung“ heraus.
Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@allensbach-hochschule.de
Prof. Dr. Dr. Martin Stieger