Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung:
Feder & Stein
Ai Khoan TRAN & Peter Affenzeller
präsentieren Zauberhaftes und Bodenständiges
Mittwoch, 23. November, 19:30 Uhr, Wimmer Medienhaus, Wels, Stadtplatz 41/3. Stock
Begrüßung: Ing. Andreas Cuturi, MAS
Laudator: Prof. Dr. Dr. Martin Stieger
Eröffnung: Dr. Horst König, GF Rukapol
Zu sehen ist die Ausstellung bis Freitag, 30. Dezember, 12.00 Uhr
Mo bi Do 08.00 – 12.00 & 14.00 bis 16.45 Uhr
Fr 08.00 bis 12.00 Uhr
oder nach Vereinbarung unter khoan.tran@liwest.at oder p.affenzeller@nachrichten.at
Da ich diese sehr interessante und spannende Ausstellung eröffnen darf, habe ich die beiden Künstler gebeten, sich selbst kurz vorzustellen:
Ai Khoan:
Ich heiße Ai Khoan – 爱群 – aus dem Chinesischen übersetzt, bedeutet es dem Sinn nach „die Liebe zum Menschen“
Das Malen habe ich schon in meiner Jugend für mich, als eine mir entsprechende Ausdrucksform entdeckt.
Ich bin im Alter von 5 Jahren mit meiner Familie von Vietnam nach Österreich gekommen. Meine damalige Deutsch Förderlehrerin hat alles was sie mir erzählte mit kleinen Zeichnungen untermalt. Diese kreative Form der Übermittlung hatte mich sehr begeistert und gefördert, sodass der Spracherwerb sehr einfach gelang.
Diese Zeit hatte mich sehr geprägt und auch meine Lust an der kreativen Darstellung geweckt.
Ich bin überzeugt, dass jegliche Art von Kreativität unsere kognitiven Fähigkeiten positiv fördern, entwickeln und manchmal uns sogar zu Höchstleistungen animieren kann.
Ich liebe es, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und mich buchstäblich auf das Wesen einzulassen und in meinen Bildern zu wecken.
Die Tuschemalerei habe ich als Ausdrucksform für meine kreative Sprache entdeckt.
Mit wenigen, mutigen jedoch gezielten Strichen meine Aussage zu treffen. Das ist mein Wunsch an meine Malarbeiten und auch mein Ziel.
„Bilder sind Kurzgeschichten von der Seele“
Ai Khoan TRAN
Lederergasse 43, 4020 Linz
0699 19276972 , Email: khoan.tran@liwest.at
Peter Affenzeller:
Journalist seit mehr als 35 Jahren, geboren 5.3. 1965,
Keinerlei künstlerische Ausbildung, sondern eher über die handwerkliche Seite zu dem Hobby einer „Stein-Gestaltung“ gekommen:
Mich haben Steine, Mineralien und natürlich auch Gold immer schon fasziniert,
ich habe viele Stunden beim Bergwandern mit Mineralien- und Fossiliensuche verbracht
Irgendwann vor sechs Jahren entstand aus einer Spielerei heraus das erste Blumen-Ornament auf einem Stück Kalkstein, noch sehr grob mit der Flex geschnitten…aber die Idee hat mich nicht mehr losgelassen und so musste ein besseres Werkzeug her: ein Gravierer mit Wolfram-Fräsköpfen
Damit waren jetzt genauere, feinere Linien möglich, nicht wirklich künstlerisch, eher kunsthandwerklich und anfangs noch in den Stein graviert, ohne Vergoldung.
Die entstand aus dem Wunsch, die Motive besser sichtbar zu machen, hervorzuheben und vielleicht auch den zeitlosen Wert dieser Arbeit ein wenig zu betonen…Gold hält extrem lange, sein Glanz fasziniert die Menschen nicht ohne Grund immer schon.
Meine Motivation für diese Arbeit an sich ist vermutlich aus meinem Beruf als Journalist entstanden: Mein Leben lang schreibe ich sehr flüchtige Geschichten, gedruckt auf Papier, das schnell im Altpapier-Container landet…extrem vergänglich, nichts davon bleibt.
Die Steine verleihen mir Ruhe, Zeitlosigkeit: Schon die Natur braucht Jahrtausende, Um sie zu formen…aus Bruchstücken vielleicht in Flüssen rund geschliffene große Kiesel zu machen, ihre Oberfläche zu glätten.
Ich sehe oft schon beim Finden im Flussbett in einem Stein ein Motiv, das zu ihm passen könnte…und manchmal liegt einer wochen- und monatelang herum und dann erst zeigt sich, was er auf seiner Oberfläche tragen möchte.
Die Arbeit selbst verleiht mir Ruhe, dauert lang, ist mühsam und fordert extrem viel Konzentration…aber dabei kann ich den Stress des Redaktions-Alltags perfekt ausblenden, ganz im Moment leben, nur das Bild am Stein sehen und wie es wächst. Das Vergolden mit einer goldfarbenen Legierung oder auch mit echtem Gold ist so etwas wie eine Wiedergeburt für Stein und Motiv, dann erst ist er perfekt, fertig.
Ich habe inzwischen sicher mehr als 100 Steine bearbeitet, ungefähr 30 davon verkauft, manche auch auf Wunsch für Menschen angefertigt, die jemand eine Freude machen oder sie als Gedenken an Verstorbene aufbewahren wollten.
In den Motiven wiederholen sich einfache Konturen, aus der Natur oder aus verschiedenen Kulturkreisen in Form von Glückssymbolen: der keltische Glücksknoten, die Triskele, aber auch das Yin-Yang-Symbol der fernöstlichen Kulturen.
Manche Steine tragen ihr Bild schon so deutlich in sich, dass sie auch nur noch ein wenig Vergoldung brauchen, um zum Beispiel einen Wasserfall oder eine aufgehende Sonne zu zeigen, die eigentlich immer schon da war, angedeutet, und nur noch sichtbar gemacht werden musste.
Die Schwere und Zeitlosigkeit des Steins im Kontrast zur leichten Vergänglichkeit von Papier: Das ist der Kontrast, der mich an dieser kunsthandwerklichen Arbeit so fasziniert. Dass diese Steine immer noch da sein werden und man die Gravuren immer noch sehen und tasten kann, lange nachdem wir alle nicht mehr auf der Welt sind…das hat etwas tröstliches, Beruhigendes.
Linz, am 2.11.2022,
Peter Affenzeller