Das Land baut seine Weiterbildungsangebote weiter aus. Ein neuer gemeinsamer Kursfinder bündelt die Angebote und unterstützt Beschäftigte und Betriebe mithilfe von Künstlicher Intelligenz bei der Suche nach der richtigen Weiterbildung.
Trends wie der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder die steigende Relevanz von Green Skills für eine nachhaltigere Wirtschaft sind eine Chance für den Wirtschafts- und Innovationsstandort Baden-Württemberg.
Die Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW geht im fünften Jahr diese Themen konsequent weiter an. Das Wirtschafts-, das Kultus- und das Wissenschaftsministerium bauen ihre Weiterbildungsangebote aus und haben dem Ministerrat am Dienstag, 25. Februar 2025, über den aktuellen Stand der Maßnahmen berichtet. Ein neuer gemeinsamer Kursfinder bündelt die Angebote der Ressorts und unterstützt Beschäftigte und Betriebe mithilfe von Künstlicher Intelligenz bei der Suche nach der richtigen Weiterbildung.
„Nur mit Ideenreichtum und Innovation werden wir die Umbrüche und Transformation unserer Wirtschaft meistern. Die hohe Kompetenz der Menschen, die in Baden-Württemberg leben und arbeiten, war und ist einer unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren. Weiterbildung ist deshalb ein maßgeblicher Schlüssel zum langfristigen Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs. Deswegen geben wir mit unserer Weiterbildungsoffensive Vollgas“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Um alle Chancen zu nutzen, müssten Betriebe ihre Beschäftigten für neue Aufgaben qualifizieren und ihnen das Erwerben wichtiger Kompetenzen ermöglichen. Das habe Baden-Württemberg bereits frühzeitig erkannt und auf seine Initiative die ressortübergreifende Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW aufgesetzt, so Kretschmann weiter.
Arbeitsorientierte Grundbildung spielt wichtige Rolle
Mit den bis Ende 2025 zur Verfügung stehenden Mitteln werden die unterschiedlichen Maßnahmen fortgeführt. Dabei spielt auch die arbeitsorientierte Grundbildung eine wichtige Rolle. Sie hilft Erwachsenen, grundlegende Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben oder digitale Kompetenzen zu stärken, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und den Herausforderungen der digitalen Transformation erfolgreich zu begegnen.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sagte: „Der Strukturwandel und die aktuelle Wirtschaftslage haben erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Es ist deshalb umso wichtiger, Beschäftigte und Arbeitssuchende mit kontinuierlicher Weiterbildung und Qualifizierung zu unterstützen, um die Zukunftsfähigkeit Baden-Württembergs zu sichern. Der gemeinsame Kursfinder von Wirtschafts-, Kultus- und Wissenschaftsministerium setzt hier an und stellt eine innovative Ergänzung zu den klassischen Beratungsangeboten dar. Mit nur wenigen Klicks führt der Kursfinder mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu individuellen Weiterbildungsangeboten und erleichtert die Suche nach der richtigen Weiterbildung.“
Kultusministerin Theresa Schopper erklärte: „Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt rasant – und alle müssen die Chance haben, Schritt zu halten. Wer nur geringe Lese-, Schreib- oder digitale Kenntnisse hat, steht oft vor großen Hürden im Berufsleben. Deshalb fördern wir gezielt Grundbildung und digitale Kompetenzen. Mit zusätzlichen Kursen, der digitalen Lernplattform DIGIAlpha und Projekten wie dem Grundbildungsnetzwerk Bodensee helfen wir Menschen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und bessere berufliche Perspektiven zu bekommen.“
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski betonte: „Die erfolgreiche Entwicklung von Südwissen.de zeigt eindrucksvoll das Potenzial unserer Hochschulen in der wissenschaftlichen Weiterbildung auf. Die dafür geschaffene digitale Plattform ‚Südwissen.de‘ macht aktuell 910 Weiterbildungen der Hochschulen zugänglich. Ermöglicht hat das ein großes und effizientes Netzwerk zwischen den Hochschulen sowie der Wirtschaft und Gesellschaft. Das bestätigt unseren Kurs, Angebot und Nachfrage in der wissenschaftlichen Weiterbildung schneller und passgenau zusammenzubringen. Mit dem Ziel, unsere Wirtschaft zu stärken und die Transformation hin zu klimafreundlichen Technologien und Produktionsprozessen zu beschleunigen. Besonders wichtig ist mir dabei der persönliche Umgang und Austausch zwischen Unternehmen, Organisationen und Hochschulen, um innovative Weiterbildungsangebote zu den zentralen Fragen der Zeit zu schaffen.“
Maßnahmen der Ministerien
Maßnahmen des Wirtschaftsministeriums
Die vom Wirtschaftsministerium geförderten Projekte der Förderaufrufe „WEITER.mit.FUTURE_SKILLS@BW“ und „BAU.weiter.BILDEN@BW“ befinden sich noch in der Projektphase. Im Rahmen des Förderaufrufs „Weiterbildung.an.Lernfabriken@BW“ erproben drei Projekte bis Juli 2025, wie berufliche Weiterbildungsangebote an den Lernfabriken 4.0 konkret umgesetzt werden können. Die Weiterbildungsinhalte werden dabei auf Grundlage des Bedarfs der regionalen Wirtschaft im Themenbereich Industrie 4.0 entwickelt. Seit Oktober 2024 werden im Projekt „Digitale Meisterkurse im Gastgewerbe@skills.BW“ Online-Module für das Gastgewerbe als Beitrag zur Fachkräftesicherung entwickelt. Weitere Maßnahmen des Wirtschaftsministeriums sind die zwischenzeitlich beendete Informations- und Weiterbildungskampagne „THE CHÄNCE“, die langfristig für die grundlegende Bedeutung der Weiterbildung sensibilisieren und insbesondere Aufmerksamkeit für die besonderen Chancen der beruflichen Qualifizierung machen soll. Zudem erfolgte die Weiterentwicklung des Portals „fortbildung-bw.de“, das nun noch mehr Nutzerfreundlichkeit bietet. Das Wirtschaftsministerium hat im Rahmen der Weiterbildungsoffensive außerdem mit einem Coaching-Programm KMU-Betriebe bei der Erstellung von individuellen Weiterbildungskonzepten unterstützt und seine generellen Beratungsstrukturen durch vier weitere Regionalbüros für berufliche Fortbildung verstärkt.
Maßnahmen des Kultusministeriums
Bis Ende 2025 fördert das Kultusministerium die Entwicklung von anschluss- und integrationsfähigen Modulen zur Vermittlung von überfachlichen Zukunftskompetenzen (Future Skills) – zum Beispiel kritisches Denken, Anpassungs- und Problemlösefähigkeit und Kommunikation. Ziel ist es, die Module nachhaltig in das Weiterbildungsangebot an Volkshochschulen zu integrieren und so Beschäftigte und Unternehmen für den Wandel zu stärken. Die Unterstützung der digitalen Grundbildung wird weiter vorangetrieben. Neben der Bereitstellung der Plattform „DIGIAlpha“, die Lehr- und Lernmaterialien bereitstellt, wurden Fortbildungen für Lehrkräfte der Grundbildungszentren angeboten, um sie für den digitalen Unterricht zu stärken. Das bundesweit einzigartige Pilotprojekt „Grundbildungsnetzwerk Bodensee“ richtet sich an gering literalisierte Personen mit Deutsch als Erst- oder Zweitsprache und bietet ihnen seit 2024 Kurse an den Standorten Friedrichshafen und Konstanz an. Ziele sind die individuelle Grundbildungsförderung mit digitalen Inhalten und die Heranführung an den Arbeitsmarkt. Das Projekt wird gemeinsam mit der Arbeitsverwaltung finanziert. Beteiligt sind drei Volkshochschulen und zwei Jobcenter. Für die Kurse zeichnen sich durch eine gesteigerte Motivation der Teilnehmenden gute Ergebnisse ab. Weitere Maßnahmen des Kultusministeriums waren der Aufbau der Portale „onlinevhs-bw.de“ und „bildung-kirchen.de“, um Weiterbildungsangebote besser zugänglich zu machen, die nutzerorientierte Weiterentwicklung des Digitalen Weiterbildungscampus (DWC) sowie die Weiterentwicklung und Erprobung der digitalgestützten Beratung im bundesweit einzigartigen Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung.
Maßnahmen des Wissenschaftsministeriums
Das Wissenschaftsministerium treibt die Unterstützung und den Ausbau der Weiterbildungsangebote an den Hochschulen weiter voran. Über das Portal „Südwissen.de“ stellen 33 Hochschulen 910 Weiterbildungsangebote zur Verfügung. Damit wird die Sollzahl von 700 im Jahr 2024 deutlich übertroffen. Durch eine erfolgreiche Marketing-Kampagne im Herbst und Winter 2024 wurde die Bekanntheit der Marke Südwissen gesteigert. Eine Bedarfserhebung der 25 Regional und Fachvernetzungsstellen hat ergeben, dass die Hochschulen bereits 80 Prozent des Bedarfs aus Wirtschaft und Gesellschaft abdecken. An der Schließung der vorhandenen Lücke wird aktiv gearbeitet. Darüber hinaus führt die Evaluationsagentur Baden-Württemberg EVALAG Zertifizierungsverfahren für Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung durch. Im Projektzeitraum konnten insgesamt 24 Verfahren abgeschlossen werden.
Neuer Kursfinder
Seit Oktober 2024 können sich Weiterbildungsinteressierte über den neuen gemeinsamen Kursfinder niederschwellig konkrete Weiterbildungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz empfehlen lassen (Testphase bis Oktober 2025). Der Kursfinder ist zentral auf dem gemeinsamen Internetaufritt thechänce.com angesiedelt und bündelt die Weiterbildungsangebote der Ressorts, die auf den Portalen fortbildung-bw.de (Wirtschaftsministerium), digitaler-weiterbildungscampus.de (Kultusministerium) sowie Südwissen.de (Wissenschaftsministerium) veröffentlicht werden.
Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW
Die Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW wurde im Februar 2021 auf Initiative des Staatsministeriums auf den Weg gebracht. Beteiligt sind das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Unter einem Dach bringen die beteiligten Ressorts in Baden-Württemberg gemeinsame wie auch eigenständige Maßnahmen zur Weiterbildung auf den Weg. Die Landesregierung stellt für die Weiterbildungsoffensive bis 2024 40 Millionen Euro zur Verfügung. Der Entnahmezeitraum für die Mittel wurde bis Ende 2025 verlängert.
Kein anderes deutsches Bundesland bietet eine derartige Vielfalt an Hochschulen:
Baden-Württemberg bietet mit seiner differenzierten Hochschullandschaft eine Fülle von Studienmöglichkeiten.
Die Studierenden haben die Wahl zwischen
- Universitäten
- Pädagogische Hochschulen
- Kunst- und Musikhochschulen
- Hochschulen für angewandte Wissenschaften
- Duale Hochschule Baden-Württemberg
- Nichtstaatliche Hochschulen
- Akademien für Film, Darstellende Kunst und Pop
mit jeweils unterschiedlichen Fächerprofilen und Studienzielen.
Forschung und Lehre an den Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen) und Pädagogischen Hochschulen haben hohe Qualität und z.T. internationalen Rang.
Allein vier der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland befinden sich in Baden-Württemberg. Die Kunst- und Musikhochschulen des Landes genießen hohes Ansehen und üben große Anziehungskraft auf Talente aus der ganzen Welt aus.
Baden-Württemberg beheimatet so viele staatliche Hochschulen wie kein anderes Land in der Bundesrepublik und hat zugleich mit sechs verschiedenen Hochschularten das am stärksten ausdifferenzierte Hochschulsystem, um passgenau den Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft entsprechen zu können:
- 9 Universitäten
- 23 staatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften,
- die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit 9 Standorten,
- 6 Pädagogische Hochschulen,
- 25 staatlich anerkannte private und kirchliche Hochschulen,
- zwei Hochschulen des Bundes sowie
- acht Kunst- und Musikhochschulen und
- drei Akademien für Film, darstellende Kunst und Pop
Weitere Informationen über Studiengänge der Universitäten und Hochschulen finden Sie auf dem Online-Portal www.studieren-in-bw.de.
Die Allensbach Hochschule:
Die Allensbach Hochschule ist eine staatlich anerkannte Hochschule des Bundeslandes Baden-Württemberg und bietet verschiedene berufsbegleitende Bachelor- und Masterprogramme im Bereich der Wirtschaftswissenschaften an.
Die Studiengänge der Allensbach Hochschule sind durch die Akkreditierungsagentur ZEvA akkreditiert und als Fernstudiengänge konzipiert.
Alle Studiengänge sind zusätzlich von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zugelassen.
Die Allensbach Hochschule hat sich voll der Digitalisierung verschrieben und setzt bei ihren Programmen auf vollständig online-basierte Vorlesungen, die in geschützten Räumen stattfinden und aufgezeichnet werden.
Das digitale Lernen wird durch didaktisch hochwertig aufbereitete Studienmaterialien unterstützt, welche die Studierenden in ihrem eigenen Lerntempo bearbeiten können.
Bei Fragen steht jederzeit ein/e Tutor/in oder Dozent/in zur Verfügung.
Natürlich wird auch die akademische Weiterbildung an der Allensbach Hochschule gelebt.
Neben der Lehre spielt die Forschung an der Allensbach Hochschule eine wichtige Rolle.
So richtet die Hochschule beispielsweise jährlich das Bodensee-Forum zu den Themen Krise, Sanierung und Turnaround aus und gibt die wissenschaftliche Fachzeitschrift „Zeitschrift für Interdisziplinäre Ökonomische Forschung“ heraus.
Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@allensbach-hochschule.de
Prof. Dr. Dr. Martin Stieger
Vorlesungen auf YouTube:
Arbeitsmarktpolitische Grundlagen