Das Ministerkomitee des Europarates hat bereits vor einem Jahr (Juli 2022) eine Empfehlung an seine 46 Mitgliedsstaaten verabschiedet, die darauf abzielt, Betrug im Bildungswesen zu bekämpfen.
Die Empfehlung ist das Ergebnis der vier Jahre andauernden Arbeit im Rahmen der ETINED-Plattform des Europarates (Ethik, Integrität und Transparenz im Bildungswesen) und entspringt der Notwendigkeit eines gemeinsamen europäischen Ansatzes auf diesem Gebiet.
Die neue Rechtsnorm ist in vier Dimensionen gegliedert:
- Prävention,
- Strafverfolgung,
- internationale Zusammenarbeit und
- Monitoring.
Darin werden sechs Hauptempfehlungen an die Mitgliedsstaaten des Europarates gerichtet:
- Förderung hochwertiger Bildung durch Beendigung von Bildungsbetrug;
- Schutz der Schülerinnen und Schüler, Studierenden, Forschenden und des Personals auf allen Bildungsebenen vor Organisationen und Personen, die betrügerische Dienstleistungen anbieten (und bewerben);
- Unterstützung der Umsetzung von Präventions- und Schutzmaßnahmen sowie einer Kultur der Chancengleichheit auf allen Ebenen und in allen Sektoren des Bildungs- und Ausbildungswesens und beim Übergang zwischen diesen Sektoren;
- Überwachung technischer Entwicklungen, die neue Formen von Betrug begünstigen könnten;
- Erleichterung der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet;
- Unterstützung der weiten Verbreitung der Empfehlung.
Die Empfehlung enthält auf europäischer Ebene vereinbarte Definitionen von Bildungsbetrug, Plagiat und diverser Arten von Anbietern betrügerischer Dokumente (wie Diplom-, Beglaubigungs- und Visum-„Fabriken“ und „Aufsatzbanken“).
Bildung ist im weiteren Sinne gemeint, alle in dem Text enthaltenen Maßnahmen gelten für den Zugang zu Bildung und alle Bildungsebenen und -formen (im Netz und darüber hinaus), von der Vorschul- bis zur Hochschulbildung und einschließlich Berufsausbildung und lebenslanges Lernen.
Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@allensbach-hochschule.de
Prof. Dr. Dr. Martin Stieger
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