Das Land fördert die Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg im Jahr 2024 mit rund 38,6 Millionen Euro. Die geförderten Institute sind zentrale Pfeiler des Innovationsökosystems in Baden-Württemberg und wichtige Partner der kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt die Arbeit der Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg (InnBW) im Jahr 2024 mit einer Grundfinanzierung in Höhe von insgesamt rund 38,6 Millionen Euro. „Die Spitzenposition vieler unserer Unternehmen ist insbesondere auch auf die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung zurückzuführen. Die Institute der InnBW sind dabei wichtige Partner insbesondere von unseren vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Mit der zielgerichteten Förderung der InnBW-Institute stelle das Land sicher, dass Baden-Württemberg in wichtigen Zukunftsfeldern auch künftig die Nase vorn habe, so die Ministerin.
Die in der InnBW zusammengeschlossenen Forschungsinstitute sind ein zentraler Pfeiler des Innovationsökosystems in Baden-Württemberg. Die Einrichtungen fungieren als Brücke zwischen akademischer Forschung und praktischer Anwendung. In Kooperation mit Unternehmen identifizieren sie reale Herausforderungen, entwickeln innovative Ansätze sowie neue Technologien und leisten einen wichtigen Beitrag zum Transfer in die konkrete betriebliche Praxis. Dies ist vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen von Bedeutung, da diese oftmals nicht in der Lage sind, die notwendigen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten vorzuhalten.
„Innovationen sind der Schlüssel für künftige Wertschöpfung. Gerade in einer Zeit vielfältiger und komplexer wirtschaftlicher Herausforderungen, sind Investitionen in die anwendungsnahe Forschung zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit unseres Landes unverzichtbar“, betonte Hoffmeister-Kraut. „Mit den Fördermitteln leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Leistungsfähigkeit der InnBW-Institute“.
Innovationsallianz Baden-Württemberg
Die InnBW ist ein Zusammenschluss von zehn außeruniversitären wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen mit zwölf Instituten, die ausschließlich vom Land Baden-Württemberg grundfinanziert werden. Die Institute der InnBW bilden eine tragende Säule der wirtschaftsnahen Forschung in Baden-Württemberg und decken mit ihren anwendungsorientieren Forschungsleistungen zahlreiche zentrale Wachstums- und Zukunftsfelder wie beispielsweise „Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0“, „Quantentechnologien“, „Nachhaltige Mobilität“, „Gesundheitswirtschaft“, „Umwelt- und Energietechnologien“ sowie „Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft“ ab.
Die InnBW bearbeitet mit zirka 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jährlich über 5.500 Projekte. Die Forschungsprojekte werden entweder durch öffentliche Fördermittel von Bund, Land oder Europäischen Union gefördert oder als Auftragsforschung von Unternehmen durchgeführt. Ein wesentlicher Teil dieser Projekte wird in Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen aus Baden-Württemberg umgesetzt.
Zuwendungen 2024 nach Instituten
Die Gesamtzuwendung in Höhe von 38.587.608 Euro verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Institute:
Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung (DITF), Denkendorf
Zuwendung: 6.193.577 Euro
Die DITF sind das größte Textilforschungszentrum in Europa. Die Institute betreiben anwendungsorientierte Forschung über die gesamte textile Wertschöpfungskette und beziehen dabei auch Unternehmensabläufe und Geschäftsmodelle mit ein. Zielgruppen der DITF sind schon lange nicht mehr nur Unternehmen der klassischen Textil- und Bekleidungsindustrie. Die Institute forschen auch in neuen Anwendungsfeldern wie zum Beispiel in den Bereichen von innovativen Medizinprodukten oder der Umwelt-, Material- und Oberflächentechnik.
fem Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie (fem), Schwäbisch Gmünd
Zuwendung: 2.072.979 Euro
Das fem zählt seit 1922 zu den weltweit führenden unabhängigen Instituten für die Erforschung, Entwicklung und Analyse von metallischen Werkstoffen und Beschichtungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am fem forschen insbesondere auf den Gebieten der Materialwissenschaft und Oberflächentechnik. Der Fokus liegt hierbei auf der Entwicklung von innovativen Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie Industrie. Schwerpunktbereiche der aktuellen Forschungsaktivitäten sind Energietechnik (Wasserstofftechnik und Batterietechnik), additive Fertigung, intelligente Oberflächen sowie Rohstoff- und Ressourceneffizienz.
FZI Forschungszentrum Informatik (FZI), Karlsruhe
Zuwendung: 2.981.833 Euro
Als unabhängige Stiftung steht das FZI seit über 35 Jahren für angewandte Spitzenforschung im Bereich der Informatik und ihrer Anwendungsfelder. Für seine Partner aus Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und öffentlicher Hand ist das FZI Forschungs-, Ausbildungs- und Transfereinrichtung. Die Forschungsaktivitäten des FZI richten sich derzeit insbesondere entlang der Schwerpunktbereiche Applied Artificial Intelligence, Intelligent Transportation Systems and Logistics, Climate Action Innovation, Safety, Security and the Law sowie Digital Democracy and Participation aus.
Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. (Hahn-Schickard)
Zuwendung: Insgesamt 9.572.764 Euro für die Institute
- Hahn-Schickard Villingen-Schwenningen
- Hahn-Schickard Freiburg mit Außenstelle Ulm
- Hahn-Schickard Stuttgart
Hahn-Schickard betreibt industrienahe, anwendungsorientierte Forschung, Entwicklung und Fertigung im Bereich der Mikrosystemtechnik an den Standorten Stuttgart, Villingen-Schwenningen und Freiburg mit Außenstelle in Ulm. Aktuelle Themenfelder sind beispielsweise Sensorik und Aktorik, Systemintegration, Cyber-physische Systeme, Lab-on-a-Chip und Analytik. In vielen Branchen und speziell in den aktuellen Zukunftsfeldern wie Digitalisierung und Sensorisierung, nachhaltige Mobilität, Umwelttechnologien, Erneuerbaren Energien und Ressourceneffizienz oder Gesundheit und Pflege sind diese Forschungsthemen von besonderer Bedeutung.
Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik an der Universität Ulm (ILM), Ulm
Zuwendung: 1.997.893 Euro
Das Ulmer Forschungsinstitut zeichnet sich durch eine Kombination von technisch-physikalischen Kompetenzen in den Bereichen der Optik und Photonik mit medizinisch-klinischer Anwendung aus. Die derzeitigen Schwerpunkte der Forschungs- und Transferaktivitäten liegen in den Themenfeldern Biomedizinische Optik, Optik-Simulation und Mikrooptik sowie Optische Messtechnik und Sensorik. Die vom ILM bearbeiteten Forschungsgebiete decken zentrale Schlüsseltechnologien mit einer breiten Anwendung in unterschiedlichen Geschäftsfeldern der Wirtschaft ab.
Institut für Mikroelektronik Stuttgart (IMS CHIPS), Stuttgart
Zuwendung: 6.545.112 Euro
Das IMS CHIPS betreibt wirtschaftsnahe Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik in den Bereichen Silizium-Technologie, anwenderspezifische Schaltkreise (ASIC), Nanostrukturierung sowie Bild- und Quantensensorik. Diese Technologien haben eine weitreichende Bedeutung für Anwendungen in den Schlüsselbranchen der Wirtschaft des Landes. Das Institut deckt ein breites Leistungsspektrum von der angewandten Forschung über die forschungsbasierte Entwicklung bis zur Produktion von Kleinserien und Spezialkomponenten ab.
NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen (NMI), Reutlingen
Zuwendung: 3.448.789 Euro
Das NMI forscht an der Schnittstelle zwischen Bio- und Materialwissenschaften mit dem Schwerpunkt in der Gesundheitswirtschaft. Das Institut forscht und entwickelt für die Gesundheitsindustrie sowie weitere Kernbranchen Baden-Württembergs wie dem Maschinen-, dem Werkzeug- und Fahrzeugbau. Hierbei liegt der Fokus auf der Entwicklung marktfähiger Produkte und Verfahren in den Bereichen Pharma- und Biotechnologie, Biomedizin und Materialwissenschaften sowie Hochleistungs-Nanoanalytik für Umwelt-, Energie- und Lebenswissenschaften. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist das NMI für sein Inkubatorkonzept für Existenzgründer.
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), Stuttgart und Ulm
Zuwendung: 5.774.661 Euro
Das ZSW mit Standorten in Stuttgart und Ulm ist eines der führenden europäischen Energieforschungsinstitute. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am ZSW erforschen und entwickeln Technologien für Strom aus Sonne und Wind, für die Energiespeicherung über Wasserstoff und Batterien sowie für die Integration der erneuerbaren Energien ins Netz. Ein Schwerpunkt der Forschungstätigkeit in Stuttgart liegt in der Entwicklung großflächiger Dünnschichtsolarmodule sowie im Bereich regenerativer Energieträger. Der Geschäftsbereich in Ulm konzentriert sich auf die Forschung in den Bereichen Brennstoffzellen, Energiespeichersysteme und Wasserstofftechnologien.
Die folgenden Institute erhalten aufgrund ihrer Organisations- beziehungsweise Finanzierungsstruktur keine Grundfinanzierung durch das Land:
Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS)
Das FKFS ist eine unabhängige Forschungseinrichtung und Entwicklungsdienstleister der internationalen Automobilindustrie. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiten Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den insbesondere in den Schwerpunktbereichen Fahrzeugantriebssysteme, Fahrzeugtechnik und Fahrzeugmechatronik. Das FKFS erhält keine Grundfinanzierung durch das Land.
Hohenstein Innovations gGmbH, Hohenstein
Hohenstein forscht im Rahmen öffentlicher Projekte im Bereich der Entwicklung anwendungsnaher Lösungen für die Industrie. Als eine der führenden Einrichtungen im Bereich der Textilforschung in Deutschland beschäftigt sich das Institut beispielsweise mit aktuellen Themen wie Funktionalisierung, Produktperformance, Bioökonomie und Umwelttechnologien. Das Institut erhält keine Grundfinanzierung durch das Land.
Kein anderes deutsches Bundesland bietet eine derartige Vielfalt an Hochschulen:
Baden-Württemberg bietet mit seiner differenzierten Hochschullandschaft eine Fülle von Studienmöglichkeiten.
Die Studierenden haben die Wahl zwischen
- Universitäten,
- Pädagogischen Hochschulen,
- Kunst- und Musikhochschulen,
- Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie der
- Dualen Hochschule
mit jeweils unterschiedlichen Fächerprofilen und Studienzielen.
Forschung und Lehre an den Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen) und Pädagogischen Hochschulen haben hohe Qualität und z.T. internationalen Rang.
Allein vier der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland befinden sich in Baden-Württemberg. Die Kunst- und Musikhochschulen des Landes genießen hohes Ansehen und üben große Anziehungskraft auf Talente aus der ganzen Welt aus.
Baden-Württemberg beheimatet so viele staatliche Hochschulen wie kein anderes Land in der Bundesrepublik und hat zugleich mit sechs verschiedenen Hochschularten das am stärksten ausdifferenzierte Hochschulsystem, um passgenau den Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft entsprechen zu können:
- 9 Landesuniversitäten,
- 21 Hochschulen für angewandte Wissenschaften,
- die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit 9 Standorten,
- 6 Pädagogische Hochschulen,
- 5 Musik- und 3 Kunsthochschulen,
- 25 staatlich anerkannte private und kirchliche Hochschulen,
- zwei Hochschulen des Bundes sowie
- die Akademie für Darstellende Kunst,
- die Filmakademie und
- die Popakademie.
Die Allensbach Hochschule:
Die Allensbach Hochschule ist eine staatlich anerkannte Hochschule des Bundeslandes Baden-Württemberg und bietet verschiedene berufsbegleitende Bachelor- und Masterprogramme im Bereich der Wirtschaftswissenschaften an.
Die Studiengänge der Allensbach Hochschule sind durch die Akkreditierungsagentur ZEvA akkreditiert und als Fernstudiengänge konzipiert.
Alle Studiengänge sind zusätzlich von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zugelassen.
Die Allensbach Hochschule hat sich voll der Digitalisierung verschrieben und setzt bei ihren Programmen auf vollständig online-basierte Vorlesungen, die in geschützten Räumen stattfinden und aufgezeichnet werden.
Das digitale Lernen wird durch didaktisch hochwertig aufbereitete Studienmaterialien unterstützt, welche die Studierenden in ihrem eigenen Lerntempo bearbeiten können.
Bei Fragen steht jederzeit ein/e Tutor/in oder Dozent/in zur Verfügung.
Neben der Lehre spielt die Forschung an der Allensbach Hochschule eine wichtige Rolle.
So richtet die Hochschule beispielsweise jährlich das Bodensee-Forum zu den Themen Krise, Sanierung und Turnaround aus und gibt die wissenschaftliche Fachzeitschrift „Zeitschrift für Interdisziplinäre Ökonomische Forschung“ heraus.
Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@allensbach-hochschule.de
Prof. Dr. Dr. Martin Stieger