Im Mai 2022 hatten wir in Österreich eine Inflation von rund 8 %.
Das bedeutet, dass sich von Mai 2021 bis 2022 die Waren und Dienstleistungen in Österreich im Durchschnitt um 8 % verteuerten bzw. wir alle mit demselben Geld um 8 % weniger einkaufen konnten als noch im Jahr davor.
Natürlich ist das persönliche Erleben der Inflation von der eigenen getroffenen Auswahl der zur Bemessung der Inflation herangezogenen Waren und Dienstleistungen abhängig und sind Bücher und Gummibärli sogar billiger geworden, aber Nahrungsmittel (Brot zum Beispiel stieg um 9 %) und Treibstoffe sowie das Wohnen wurden empfindlich teurer.
Das Wohnen wird teurer:
Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie gehen im Jahr 2022 nach nationaler Berechnung (VPI – Inländerkonzept) mit rund 18,9 Prozent in den durchschnittlichen Warenkorb privater Haushalte in Österreich ein.
Damit sind sie der Ausgabeposten mit dem größten Gewicht. Nach international harmonisierter Berechnung (HVPI – Inlandskonzept), die auch Touristen mit einbezieht, sind es circa 15,4 Prozent.
Also wie man es auch dreht und wendet: Wohnen wird teurer, insbesondere den gestiegenen Energiepreise geschuldet.
Nachdem wir im Schnitt rund 1/3 unseres Haushaltseinkommens für das Wohnen inkl. Betriebskosten ausgeben müssen, wird es für so manchen Haushalt sehr eng.
Viele von uns haben aber Reserven gebildet, also gespart oder auch geerbt.
Wir Österreicher und Österreicherinnen haben nahezu 300 Milliarden EUR bei unseren Banken liegen und machen uns daher doppelt Sorgen.
Das Leben wird teurer und das Ersparte weniger wert:
Einmal wird das Leben teurer und teurer und anderseits wird unser Erspartes immer weniger wert.
Bleibt es bei diesen 8 % Inflation ist unser Geld in 9 Jahren nur noch die Hälfte wert.
Gut, das gilt auch für die Schulden und so würden sich auch die Schulden halbieren, wenn wir keine Zinsen und schon gar keine an einen Index gebundenen Zinsen dafür zahlen müssten.
Aber uns interessiert heute nicht die erfreuliche Entwicklung der verschuldeten Staaten, die sich auf unsere Kosten sehr entspannt entschulden können, sondern die Frage, wie wir unser sauer Erspartes investieren sollen, um eben genau nicht nach 9 Jahren mit der Hälfte da zu stehen?
Wie richtig investieren?
Hier fängt ein Rat in der Regel mit einem Zitat an. Also bringe ich Ihnen auch eines (von Peter Lynch): „Go for a business that any idiot can run – because sooner or later, any idiot is probably going to run it.“ also „Investieren Sie in ein Geschäft, dass jeder Idiot leiten kann – weil früher oder später ein Idiot es wahrscheinlich übernehmen wird.“
Dieses Zitat ist lustig, aber auch sehr richtig. Man sollte nur in Anlagen investieren, mit welchen man sich auskennt.
Bitcoins klingen spannend aber …
Eigentlich als sicherer Hafen gedacht, fällt der Bitcoin mit der steigenden Inflation in den USA und weltweit nun auch recht deutlich.
Der Kurs ist zudem sehr volatil und so würde ich einem „normalen“ Haushalt eher von einer größeren Investition in Kryptowährungen abraten.
…… auch Gold ist eher ein unzuverlässiger Schutz gegen die Inflation
Der Goldpreis ist ebenfalls recht volatil – also schwankt in Zeiten hoher Inflation auch recht deutlich.
Wer keinen sehr langen Atem hat – Gold eignet sich vor allem als Investment über längere Zeiträume hinweg – sollte eher kleine Teile des Vermögens in Gold anlegen.
Wie sieht es mit den Aktien aus?
Der Nasdaq 100, dieser umfasst die großen us-amerikanischen Techunternehmen, hat gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 um 12 % an Wert verloren, der MSCI World fast 10 % an Wert eingebüßt und der S&P 500 fast 7 %.
Der ATX ist im Minus, der DAX auch, in der Schweiz, Frankreich, Spanien und Norwegen sieht es auch nicht besser aus.
Also kurz gesagt, wer nicht längerfristig veranlagen kann – bei einem Anlagehorizont von 10, 20 oder mehr Jahren sind Aktien durchaus sehr interessant, sollte sich ein reines Investment in Aktien gut überlegen.
Dann halt Anleihen ….
In meiner Vermögensberaterausbildung – die Befähigungsprüfung für dieses gebundene Gewerbe durfte ich im Jahr 1990 ablegen – hatte ich noch gelernt: „Wenn die Aktienkurse fallen, dann steigen die Anleihen“.
Sie könnten also überlegen in Unternehmens- oder Staatsanleihen zu investieren. Dabei sollten Sie nur wissen, dass eine Anleihe nichts anderes ist als ein Kredit. Welchen Unternehmen und/oder Staaten wollen Sie Kredit gewähren. Der Anleihenmarkt in Euro ist seit Beginn des Jahres 2022 um mehr als 10 % gefallen.
Also auch nichts?
Bleiben Edelsteinen, also doch in Diamanten investieren?
Ja, das klingt spannend.
Die letzten 20 Jahre betrachtet, können wir 6 – 8 % Wertsteigerung pro Jahr bei ausgewählten Edelsteinen beobachten.
Wir könnten ja unser Geld in mehrere Körbe legen?
Das ist sicher eine richtige Strategie.
„Man legt nie alle Eier in einen Korb“ ist einer der zeitlosen Ratschläge und stimmt sicher auch.
Wenn Sie in Wertpapiere veranlagen, dann in Aktien und in Anleihen, das geht über ausgewählte Investmentfonds und gibt es hier sehr seriöse Angebote.
Das Gute liegt so nah:
Das magische Dreieck der Vermögensanlage sollte uns dabei helfen, die richtige Investitionsentscheidung zu treffen.
Unsere Anlage sollte rentabel sein, also Gewinne abwerfen, sie sollte auch sicher sein und vor allem auch schnell in Geld verwandelt werden können – immer mein Argument das Investment in Edelsteine betreffend.
Wer hat in schweren Zeit Geld für Diamanten, wenn wir unsere notgedrungen sehr schnell verkaufen müssten?
Diese drei Ziele stehen miteinander in Konkurrenz:
- Rentabilität
- Sicherheit
- Liquidität
Für sehr sichere Anlagen wird weniger bezahlt, es muss ja kein Risikozuschlag kalkuliert werden.
Man kann Sicherheit erlangen, indem man Vermögen streut, also wie oben überlegt, nicht alle Eier in einen Korb legt, also diversifiziert.
Wenn die Investition nicht nur sicher, sondern auch rentabel ist, wäre das schon sehr gut.
Wenn die Investition sicher und rentabel ist und auch noch schnell wieder in Liquidität also verfügbares Geld „zurückverwandelt“ werden kann, ist das mehr als nur sehr gut.
Gibt es diese eierlegende Wollmilchsau der sicheren, rentablen und allenfalls liquiden Investition überhaupt.
Ich meine ja, eine Investition in Immobilien kommt dieser schon sehr nahe.
Das Investment in Immobilien bietet guten Schutz vor Inflation:
In zehn Jahren haben sich die Immobilienpreise (insbesondere in den Ballungszentren) mehr als verdoppelt! Sie sind in diesen 10 Jahren um bis zu 120 % im Wert gestiegen.
Sie erinnern sich, bei einer Inflationsrate um die 8 % halbiert sich Ihr Geldvermögen in seiner Kaufkraft genau in 9 Jahren.
Im selben Zeitraum kann sich der Wert Ihrer Immobilie aber auch mehr als verdoppeln. Mit einem Wort, die Immobilie wäre ein geeigneter Inflationsschutz.
Wie sieht es mit der Immobilie in der Frage der Liquidität aus?
Sie müssen die Immobilie nicht einmal verkaufen, um Geld in die Hand zu bekommen. Eine Immobilie eignet sich auch zur Besicherung eines Kredits. Eines Hypothekarkredits.
Diese Kredite sind ob der gegebenen Sicherheit bei Bank beliebt und daher der Zinssatz gemessen an anderen Krediten moderat.
Also ist die Anlage in eine Immobilie rentabel, sicher und schafft im Bedarf auch Liquidität.
Vielleicht sollten Sie doch mit Ihrem Immobilienmakler reden?
Als Artikel in Wohnen & Mehr erschienen:
„Mit Immobilieninvestment die Inflation bekämpfen“ – in „Wohnen & Mehr“ Lifestyle – Living – Interior; Sommer/Herbst 2022, S 18 – 20
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Prof. Dr. Dr. Martin Stieger
hält eine Professur für Berufsbildung und Wirtschaftspädagogik, lehrt an der Allensbach Hochschule in Konstanz, leitet den Studiengang „B.A. Betriebswirtschaftslehre – Vertiefung Bau- und Immobilienmanagement“ ist dort auch Rektor, arbeitet für VIS – Vienna International Studies sowie als Unternehmensberater und Wirtschaftsmediator in Wels (OÖ)
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