Forschung ohne Grenzen: ULSIT, der Europäische Hochschulraum und ein erfolgreiches Modell der wissenschaftlichen Zusammenarbeit
Im Jahr 2025 feiert die Universität für Bibliothekswesen und Informationstechnologien (ULSIT, UNIBIT) ihr bemerkenswertes 75-jähriges Bestehen und blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück, die eng mit der Entwicklung der europäischen Hochschulbildung verbunden ist.
Die Schaffung des Europäischen Hochschulraums und die Bologna-Erklärung von 1999 markieren einen wichtigen Meilenstein in der europäischen Bildungspolitik.
Die Förderung der Mobilität und Wettbewerbsfähigkeit europäischer Universitäten durch vergleichbare Studienstrukturen, ein ECTS-System und gemeinsame Qualitätsstandards wurde zu einem zentralen Ziel unserer Bildungseinrichtungen.
Die ULSIT hat dieses Ziel nicht nur verfolgt, sondern den Weg konsequent mitgestaltet und sich als moderne europäische Universität positioniert.
Das 75-jährige Jubiläum unterstreicht auch eine bemerkenswerte Leistung in der Vision der ULSIT, sinnvolle internationale Kooperationen im Hochschulbereich zu schaffen: 12 Jahre grenzüberschreitende Doktorandenausbildung zusammen mit der österreichischen Bildungsorganisation „Vienna International Studies“.
Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit sind die Doktoratsstudiengänge der ULSIT von der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung in Österreich anerkannt.
Diese institutionelle Qualitätssicherung ist ein weiterer Beweis für die hohe Integration der ULSIT in den Europäischen Hochschulraum. Im Rahmen des gemeinsamen Projekts wurden bisher 116 Forscherinnen und Forscher erfolgreich zum Doktorat ausgebildet.
Besonders bemerkenswert ist, dass fast 20 von ihnen inzwischen Professuren an österreichischen und deutschen Universitäten innehaben und andere die Ergebnisse ihrer Forschung zur Verbesserung von Strategien und täglichen Abläufen in staatlichen und privaten Organisationen in diesen Ländern nutzen. Einige der Dissertationen dienten als Grundlage für neue Bücher, die in mehrere Sprachen übersetzt und weltweit verbreitet wurden.
Eine solche forschungsorientierte Zusammenarbeit schafft eine stabile und nachhaltige akademische Brücke – nicht nur zwischen Bulgarien, Österreich und Deutschland, sondern auch zwischen dem Hochschulstudium und den modernen praktischen Anforderungen der beruflichen Realität.
In ihrer jetzigen Form ist diese Partnerschaft eine der erfolgreichsten Doktorandenausbildungen, die seit der Schaffung des Europäischen Hochschulraums zwischen zwei oder mehr Ländern eingerichtet wurden. Sie ist ein Beweis dafür, dass Europa besonders stark ist, wenn Wissen gemeinsam genutzt und weiterentwickelt wird, nationale Grenzen überschreitet und den Europäischen Hochschulraum mit Leben erfüllt.
Parallel zur Doktorandenausbildung entsteht eine weitere wichtige Brücke. Diese Brücke transportiert neues kulturelles, historisches und soziales Wissen in den Köpfen der Doktoranden. Die Diskussionsrunden und Aktivitäten während der traditionellen jährlichen PhD Get Together-Veranstaltungen vermitteln Wissen über Bulgarien als Heimat der ältesten Stadt Europas, des kyrillischen Alphabets, duftender Rosenfelder, des ältesten Goldschatzes der Welt, des UNESCO-geschützten „Nestinarstvo“ und vieles mehr.
Sofia gilt als moderne, tolerante und sich schnell verändernde Stadt, die aufgrund des Talents ihrer Einwohner, der guten Infrastruktur und der Ausbildung in diesem Bereich zu einem der größten IT-Zentren Europas wird. Als jemand, der Bulgarien seit mehr als 20 Jahren kennt, bin ich sehr stolz auf diese Leistung.
Zum Jubiläum der ULSIT sind zahlreiche denkwürdige Veranstaltungen geplant. Den Grundstein für die positive 75-jährige Geschichte legen jedoch die täglichen Leistungen des bemerkenswerten Teams der ULSIT – dieses Engagement und dieser Einsatz für Lehre, Forschung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit tragen nicht nur zu akademischer Exzellenz bei, sondern auch zur europäischen Integration durch Bildung.
Ich bin froh, dass ich die ULSIT als Paradebeispiel für die Kraft gemeinsamer Bildungswege in einem vereinten Europa und als eine der besten Botschafterinnen Bulgariens weltweit aus nächster Nähe miterleben durfte.
Ich gratuliere dem Team der Universität zu seiner Entschlossenheit, die europäische Bildung mit einer Vision von Zusammenhalt, hohen Standards und Nachhaltigkeit voranzutreiben.
Frohe Feiertage, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Prof. Dr. Dr. Martin G. Stieger, Rektor der Allensbach-Hochschule, Deutschland, Mitglied der Klasse V. Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, CEO VIS – Vienna International Studies