Wer zahlt die Unfallversicherung(sbeiträge) bei einem Praktikum?
Unbestritten ist, dass PraktikantInnen unfallversichert sein müssen. Doch wer zahlt die dafür nötige Prämie?
Wichtig ist, dass die Praktikanten kein Entgelt (auch keine Sachleistungen) bekommen, sonst entsteht der Versicherungsschutz durch das Entgelt (Arbeitnehmer) und selbst bei geringfügigem Einkommen wäre die Unfallversicherung durch den Arbeitgeber zu bezahlen.
Handelt es sich eben nicht um AN und zahlt der AG keine Beiträge – gibt es also kein Einkommen und sprechen wir von einem „echten“ Praktikum (Näheres unten), dann sind die Praktikanten
– entweder als Schüler/StudentInnen ohnehin versichert oder
– müssen sich selbst versichern
– oder der Ausbildner übernimmt die Versicherung freiwillig
Wir sprechen von einem „echten“ Praktikum, wenn folgende Punkte vorliegen:
• Die Beschäftigten müssen Schüler oder Studenten sein, die eine im Rahmen des Lehrplanes bzw. der Studienrichtung vorgeschriebene oder übliche Tätigkeit verrichten.
• Keine (persönliche) Arbeitsverpflichtung, keine Weisungsgebundenheit, keine Kontrollunterworfenheit, keine Einbindung in die Betriebsorganisation etc.
• Lohnsteuerpflicht darf nicht gegeben sein.
• Weder Geldleistungen (auch kein „Taschengeld“) noch Sachleistungen vom Arbeitgeber.
• Es muss sich nachweislich um Schüler oder Studenten einer bestimmten Fachrichtung handeln, die im Betrieb entsprechend dieser Fachrichtung eingesetzt werden. Im Mittelpunkt der Tätigkeit steht der Lern- und Ausbildungszweck (und nicht die Arbeitsleistung).
• Die Praktikumsdauer richtet sich nach den Ausbildungsvorschriften.
• Die Nachweise über die Ausbildungserfordernisse sind aufzubewahren.
• Das Praktikum kann während des ganzen Jahres absolviert werden.
• Der „echte“ Ferialpraktikant hat keine arbeitsrechtlichen Ansprüche auf Entgelt, Urlaub etc.
• Beiträge zur Betrieblichen Mitarbeitervorsorge (Abfertigung Neu) sind nicht zu entrichten.
Sozialversicherung:
• Liegen alle obigen Merkmale vor, entfällt die Anmeldung zur Sozialversicherung.
Für sie ist eine Anmeldung zur Unfallversicherung durch die Dienstgeberin/durch den Dienstgeber nicht gesondert erforderlich.
Die Finanzierung der Unfallversicherung erfolgt aus Mitteln des Familienlastenausgleichfonds, sowie durch die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA).
Sind Praktikanten nicht durch die Eltern (mit)versichert, müssen die Unfall-versicherungsbeiträge selbst oder eben durch den Ausbildner bezahlt und die Praktikanten wie Volontäre bei der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) angemeldet werden.
Der Unfallversicherungsbeitrag wird von der AUVA vorgeschrieben und beträgt 13 Cent (Stand 2016) pro Person und Kalendertag.
Formular zur Anmeldung: https://www.auva.at/cdscontent/load?contentid=10008.542589&version=1457523981
weitere Infos:
Hallo,
ein für mich sehr hilfreicher Beitrag.
Da meine Tochter, in den Sommerferien, ein 4 wöchiges Praktikum macht und ich mich einfach mal informieren wollte wie das seitens Versicherung aussieht.
Was ein Glück haben wir mittlerweile, nach langem rum probieren, die für uns richtige Versicherung gefunden. Da mein Mann hobbymäßig Renn Rad fährt und auch schon diverse Unfälle hatte, die mehr als nur knapp waren haben wir uns informiert und informiert und informiert. So viele Versicherungen wurden uns empfohlen und mit keiner waren wir wirklich zu 100% zufrieden.
Bis ich mich dann mal von selber auf die Suche gemacht habe und auch bei diversen Versicherungen angerufen habe – einfach um zu sein ob die Menschen die da am Telefon sitzen meine Sympathie wecken können. Nun ja jetzt sind wir mittlerweile bei dieser Versicherung.
Bis her sind wir endlich mal komplett zufrieden. Der Service ist schnell, freundlich und unkompliziert. Und da wir alle Versicherungen die Personen betreffen immer für alle Familienmitglieder machen, hat sich wohl die Frage nach dem Praktikum ebenfalls erledigt.
ich danke und hinterlasse
Liebe Grüße
Vivien
Ein ganz toller Beitrag mit wichtigen und hilfreichen Informationen. Es ist wichtig, sich in diesem Bereich schon frühzeitig zu informieren. Dieser Artikel ist in jedem Fall eine sehr große Hilfe dabei.