Der großartige Erfolg für Oberösterreich Standort einer neuen Technischen Universität mit Schwerpunkt Digitalisierung zu werden hat naturgemäß die genauere Standortfrage ausgelöst.
Neben dem – auch von der Landespolitik – favorisierten Standort Linz – begründet auch mit der Nähe zur Johannes Kepler Universität – haben sich auch andere Städte ins Spiel gebracht.
Auch Wels.
Wels ist Standort der FH Oberösterreich und hat den damaligen Wettbewerb darum mit einem guten Konzept gewonnen.
Warum soll Wels daher nicht auch Standort der neuen Technischen Universität werden?
Oberösterreichs Landespolitiker fordern zu Recht Föderalismus für den Bundesstaat Österreich ein und da hört man dann, dass bei der Ansiedelung von Bundesbehörden sehr drastisch aufgezeigt wird: „In Österreich sind nur drei dieser Stellen außerhalb von Wien angesiedelt, in Deutschland hingegen sind 80 Bundeszentralen gleich auf 24 Städte verteilt und in der Schweiz findet man 45 Bundesbehörden in elf verschiedenen Städten.“
Leider hört die Diskussion über Föderalismus dann auch schon auf und übersieht dann ganz leicht, dass Oberösterreich nicht nur aus der Landeshauptstadt Linz besteht.
Gerade die Nähe zur FH Oberösterreich und das industrielle und technische Umfeld prädestinieren Wels.
Die nötige und sinnvolle Zusammenarbeit der neuen TU mit der Universität Linz würde darunter sich nicht leiden.
Den oberösterreichischen Lehramtsstudierenden wird zugemutet Teile ihres Studiums an der Universität Salzburg (!) zu absolvieren, warum sollte daher die neue TU am Standort Wels nicht mit der JKU kooperieren können?
Und wenn wir schon den Vergleich mit Wien suchen, der räumliche Abstand TU Wels und JKU wäre auch nicht größer als der einzelner Institute der Uni Wien, die in der ganzen Stadt verstreut angesiedelt sind.
Wichtig ist beim Wettbewerb der Standorte nun auch noch, dass nicht jeder Welser Kommunalpolitiker in Aussicht genommene Welser Standort in Medien kritisiert, sondern dass verantwortungsbewusst an einem geeigneten Konzept gearbeitet wird – denn das hat schon einmal geklappt – siehe Ansiedelung der FH OÖ in Wels.
Erschienen auch als Kommentar in „Die Monatliche“, Ausgabe 58
Prof. Dr. Dr. Martin G. Stieger
ceo and partner
Vienna International Studies and EduEarth.org
E: martin.stieger@viennastudies.com
W: Allensbach University IHM Blog LinkedIn Xing Facebook Twitter Instagram ProvenExpert Researchgate YouTube