In der am Donnerstag, 16. 5. 2019, geführten Nationalratsdebatte um Verstaatlichung der Asylwerber-Betreuung meldete sich FPÖ-Abgeordneter Hansjörg Jenewein zu Wort.
Seiner Ansicht nach sei es den NGOs darum gegangen, Asylverfahren in die Länge zu ziehen und damit bares Geld zu bekommen.
Nach Jenewein sind „…gerade jene Bereiche, die von Grünen, von SPÖ-nahen Vereinen beraten wurden, natürlich auch ein Versorgungsheim für Soziologen, für Pädagogen, für Sozialarbeiter, für Politologen und für sonstige Sozialwissenschaftler“.
Die Präsidentin des Berufsverbandes der Soziologinnen und Soziologen Österreichs, Claudia Pass, wehrt sich nun gegen die Herabwürdigung des Soziologieberufes:
„Man mag nun zur Verstaatlichung der Asylwerber-Betreuung stehen wie man will. Faktum ist, dass Soziologinnen und Soziologen in Österreich eine hochwertige Ausbildung absolviert haben und in zahlreichen gesellschaftlichen Bereichen ihr Know-How und ihre Expertise einbringen. Von wirtschaftlichen Versorgungsposten zu sprechen, schädigt nicht nur das Ansehen unserer Berufsgruppe, sondern ist auch ein Schlag ins Gesicht jener NGOs, die bislang nach bestem Wissen und Gewissen und im Interesse der Betroffenen die Rechts- und Rückkehrberatung für Asylwerberinnen und Asylwerber durchführten. Das sollte auch dem ehemaligen Politikwissenschaftsstudenten Jenewein bewusst sein.“
Ich kann mich dem nur anschließen und lade Herrn Jenewein ein, sich ein wenig mit der Disziplin Soziologie und dem Berufsstand vertraut zu machen.
Gerne auch mit dem der Pädagogen, Sozialarbeiter, Politologen und sonstigen Sozialwissenschaftler:
https://soziologieheute.wordpress.com
Rückfragen beantworte ich als Mitglied des BSÖ, Politologe, Pädagoge und sonstiger Sozialwissenschaftler sehr gerne: martin.stieger@liwest.at
Prof. Dr. Dr. Martin G. Stieger
Träger des BSÖ-Commitment-Siegel
Professur für Berufsbildung und Wirtschaftspädagogik