Der große Philosoph Jürgen Habermas sieht in der „Sprachfähigkeit“ das entscheidende Kennzeichen des Menschen und entwickelte eine Diskursethik in welcher der argumentative Dialog über die Wahrheit von Behauptungen und die Legitimität von Normen geführt wird.
Die Grundlage unserer Gesellschaft liegt in der Sprache als zwischenmenschlichem Verständigungsmittel und eben diese unsere Sprache ermöglicht die soziale Interaktion, unser eigentliches soziales Handeln und macht unsere Verständigung – auch über unsere Vorstellung von Gesellschaft – erst möglich.
Der mir bislang nicht bekannte Abgeordnete Ing. Christian Höbart eröffnete nun mit seiner Bezeichnung von Asylwerbern als Höhlen- und Erdmenschen einen interessanten argumentativen Dialog und gibt uns auch ein wenig Einblick in sein politisches Verständnis und seine Vorstellung von Politik.
Die Bezeichnung Troglodyt – griechisch τρωγλοδύτης „Höhlenbewohner“ – also der von Ing. Höbart so gesehene Asylwerber – war lange Zeit der falschen Vorstellung von primitiven Höhlenbewohnern geschuldet und ist nach heutigen Erkenntnissen dem Bild eines Jägers und Sammlers gewichen, der Höhlen nur zu kultischen Zwecken aufsucht und sonst offene Lagerfeuer vorzieht.
Aus welchen Gründen auch immer, kommen diese Höhlenmenschen nun zu uns – wahrscheinlich unserer bedeutenden Kultur und Lebensqualität wegen – und sollten wir das natürlich nicht zulassen.
Wikipedia vermeint, „der Ursprung der verächtlichen Einstufung der Höhlenmenschen dürfte im Kolonialismus des 19. Jahrhunderts liegen, als man alles Nichteuropäische, Nichtmoderne als minderwertig ansah.
Umgangssprachlich wird die Bezeichnung Höhlenmensch auf Menschen mit ausgeprägt schlechten Umgangsformen angewandt.“
Ein solches Menschenbild und Politikverständnis kann man Herrn Ing. Christian Höbart wohl durchaus unterstellen.
Aber was ist nun ein Erdmensch?
Einer der nicht fliegen kann oder einer, der wie ich auch bei Dr. Google finden konnte, das eigene Territorium und die eigene Existenz sichern möchte.
Nun, damit träfe ja die Bezeichnung Erdmensch eher auf Ing. Höbert als auf die Asylwerber zu.
Gerade der Herr Abgeordnete will ja unser Territorium gegen diese minderwertigen Höhlenbewohner verteidigen.
Unter Asylwerbern verstehen wir aber Personen, die in einem Land -dessen Staatsangehörigkeit sie nicht besitzen – um Asyl, das heißt um Aufnahme und Schutz vor politischer oder sonstiger Verfolgung, bitten.
Wir sollten verfolgten Menschen diesen Schutz nicht verwehren und sie schon gar nicht auch noch mit zusätzlichem Spott und Häme bedenken.
Aus meiner Sicht ist daher ein derart schlicht argumentierender und offensichtlich asozialer Politiker in einer Partei, die sich in einer offenen und demokratischen Gesellschaft für wählbar hält und für diese arbeiten möchte, einfach untragbar.
Informationen zum Politiker finden wir auf der home page des Parlaments:
http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_51562/
Ing. Christian Höbart
Abgeordneter zum Nationalrat
Wahlpartei: Freiheitliche Partei Österreichs
Wahlkreis: 3 – Niederösterreich
Klub: Freiheitlicher Parlamentsklub
Geb.: 09.06.1975, Wien
Beruf: Ankündigungsunternehmer
Etwas mehr zum Herr Ingenieur erfahren wir auf wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Höbart
zum Erdmenschen im Feng Shui
http://www.farbenundleben.de/fengshui/fengshui_wohnen_erde.htm
Das Element Erde – Symbolik und Eigenschaften
Symbolik – Erde unterstützt, und nimmt alle anderen Elemente auf, denn die Erde entspricht der Mitte. Erde ist der Boden, der Leben und Nahrung hervorbringt. Sie ist fest und aufnahmefähig, fruchtbar und ergiebig, tief, breit und ausgleichend. Erde verkörpert die goldene Mitte, den Zustand des Gleichmuts und ist das nährende und ausgleichende Element, das die Jahreszeiten harmonisch ineinander überleitet.
Bedeutung und Eigenschaften – Die Erdenergie steht für das mittlere Lebensalter, für Reife und Stabilität, für das Schaffen, Bewahren und Sichern des (eigenen) Territoriums (Existenz). So symbolisiert die Erdenergie Bodenständigkeit, Dauerhaftigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit.