Der nationale Bildungsbericht 2018[1] hat Welser Kommunalpolitiker aufgeschreckt.
Erschreckend viele Jugendliche in unserer Stadt haben wenig bis keine formale Bildung bzw. können kaum Qualifikationen nachweisen.
Eine große Herausforderung an unsere Volks- und Mittelschulen aber auch an die Weiterbildungsinstitute BFI und WIFI.
Neben dem großen Feld der Erwachsenenbildung sind in Wels beeindruckende fast 30 öffentliche und private Volks-, Mittel-, Sonder-, Berufs- und höhere Schulen tätig und machen Wels zur Schulstadt mit Versorgungsfunktion auch für Schüler und Schülerinnen (fast 11.000, dazu noch rund 1.600 Lehrlinge) aus den umliegenden Bezirken.
Leuchtturm der Bildung in Wels ist die Fachhochschule Wels (mehr als 2.000 Studenten) als dem größten und forschungsintensivsten Standort der Fachhochschule Oberösterreich.
In der Bildungspyramide fehlt der Stadt also nur mehr eine Universität – die neben der Fachhochschule Wels den tertiären Bereich der Bildung abdecken würde.
Die Stadt Wels ist die größte Nicht-Landeshauptstadt und braucht neben der vorhandenen Bildungs-Breite auch die Tiefe, eben die Universität, die einfach zum Profil der Stadt gehört und auch den Bildungszielen der EU entspräche.
Im Mai 2009 verabschiedeten die EU-Bildungsministerinnen und -Minister den strategischen Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung (ET 2020), der die Zusammenarbeit in der EU bis 2020 strukturieren soll.
„ET 2020“ verfolgt vier strategische Ziele:
- Verwirklichung von lebenslangem Lernen und Mobilität
- Verbesserung der Qualität und Effizienz der allgemeinen und beruflichen Bildung
- Förderung der Chancengleichheit, des sozialen Zusammenhalts und des aktiven Bürgersinns
- Förderung von Innovation und Kreativität – einschließlich unternehmerischen Denkens – auf allen Ebenen der allgemeinen und beruflichen Bildung.
Wichtige Ziele sind die Senkung der Zahl der Schulabbrecher auf unter 10 Prozent und die Erhöhung des Anteils der 30-34jährigen mit einem tertiären oder gleichwertigen Bildungsabschluss auf mindestens 40 Prozent im Jahr 2020.
Da es in Österreich keine Fernuniversität gibt und eine solche in nahezu allen Ländern der EU existiert, eine Fernuniversität eine große Angebotslücke schließen würde und Wels als Standort dafür ideal wäre, würde ich eine Initiative für einen (Fern-)Universitätsstandort Wels sehr begrüßen und nach besten Kräften unterstützen.
Auch als Kommentar in der Zeitung „Die Monatliche“ in Wels erschienen, Ausgabe 50,