Natürlich weiß ich, dass einen einige Ukraine-Aufenthalte (z.B. meine Lektorentätigkeit in Kiev im Februar 2001 oder auch August 2004) nicht zum Experten für dieses leider so gespaltene Land macht.
Als Ehrenbürger einer ukrainischen Stadt fühle ich mich der Ukraine allerdings sehr verbunden – gerade in diesen turbulenten und blutigen Tagen – der Maidan ist mir in guter Erinnerung und die Bilder der mutigen und be-(sogar er-)schossenen Demonstranten berührt mich tief.
Ich begrüße die Freilassung von Julija Tymoschenko sehr und kann mich über die ersten Erfolge der Opposition aus tiefstem Herzen freuen.
Ich fürchte mich aber auch:
Divide et impera bedeutet ja vor allem, man solle ein Volk oder eine Gruppierung in Untergruppen aufspalten, damit sie leichter zu beherrschen bzw. zu besiegen sei – mein erster Verdacht, genau aus diesem Grunde wurde Frau Tymoschenko freigelassen.
Ich hoffe sehr, dass es der Opposition gelingt, sich auf eine/n KandidatIn zu einigen und damit die Chance zu wahren, den demokratischen Wandel auch nachhaltig zu erreichen – auch wenn das bedeutet, dass Julija Tymoschenko auf eine Kandidatur verzichten muss.