Österreichs Privatuniversitäten sind sehr klein und nicht wirklich privat.
Privatuniversitätsgründungen sind in Österreich durch das 1999 verabschiedete Universitäts-Akkreditierungsgesetz – UniAkkG[1] möglich geworden und bedürfen nach derzeitiger Rechtslage gemäß § 1 Privatuniversitätengesetz[2] einer Akkreditierung durch die AQ Austria www.aq.ac.at/.
In Österreich bieten derzeit 12 akkreditierte Privatuniversitäten Regelstudien und Weiterbildungslehrgänge an:
http://wissenschaft.bmwfw.gv.at/bmwfw/wissenschaft-hochschulen/privatuniversitaeten/
Von den 375.911 Studierenden in Österreich 2014/15 waren lediglich 9.287 an Privatuniversitäten eingeschrieben – magere 2,5 %.
Mit weniger als 10.000 Studierenden kommen die 12 Privatuniversitäten zusammen gerechnet nicht einmal annähernd in die Größenordnung einer der größeren staatlichen oder auch nur unter die ersten 10 der staatlichen Universitäten:
Wien (ca. 95.000 Studierende), TU Wien (29.000), Graz (28.800), Innsbruck (28.500), WU Wien (23.000), Linz (19.400), Salzburg (17.700), TU Graz (13.700), BOKU (12.700), Klagenfurt (10.300), ja selbst die Universität für Weiterbildung Krems (DUK) kommt fast auf die selbe Zahl an Studierenden.
An den Fachhochschulen studierten im Vergleichszeitraum mehr als 48.000 und an den pädagogischen Hochschulen knapp 32.000 Studierende.
Zudem sind die privaten Universitäten nicht wirklich privat.
Dahinter stehen Länder, Städte, Kammern, die Kirche oder gar öffentliche Unis.
Wirklich privat sind nur die Webster-Uni und die Sigmund-Freud-Uni in Wien, die Danube Private University in Krems und die Privat-Uni Schloss Seeburg in Salzburg
Nur weil der Bund Privat-Unis nicht finanziert bzw. finanzieren darf, sind diese noch lange nicht privat.
Vgl. http://diepresse.com/home/bildung/universitaet/5111129/Durch-PrivatUnis-Platz-fur-Bedurftige-schaffen
Ich bin nicht naiv und weiß natürlich, dass Privatuniversitäten wie Harvard oder das Massachusetts Institute of Technology – MIT – so in Österreich nicht möglich wären, aber dass nach 17 Jahren nur die zuvor geschilderten Zahlen berichtet werden können ist wirklich bedauerlich.
Liegt es allenfalls daran, dass man Private Universitäten eigentlich gar nicht will?
[1] 168. Bundesgesetz über die Akkreditierung von Bildungseinrichtungen als Privatuniversitäten (Universitäts- Akkreditierungsgesetz – UniAkkG) vom 19. August 1999, novelliert durch das 54. Bundesgesetz: Änderung des Universitäts-Akkreditierungsgesetzes vom 11. Juli 2000
[2] Bundesgesetz über Privatuniversitäten (Privatuniversitätengesetz – PUG)